WILLKOMMEN ZU OSTERN AUF KORSIKA

WISSENSWERTES

ZUR KARWOCHE AUF KORSIKA

Die Karwoche und das korsische Osterfest (Pasqua in korsisch)

Die Osterfeierlichkeiten finden eher in der Kirche und im Kreis der Familie und weniger in der Öffentlichkeit im Gegenteil zu den Prozessionen des Gründonnerstag und des Karfreitags statt.

Im Westen der Insel In Cargese, vereint das Osterfest lokale Besonderheiten mit dem griechisch­orthodoxen Ritus der ortsansässigen griechischen Gemeinde.

Nach einem alten Ritus näht man sich Kastanien in die Taschen ein oder man verpackt sie, die dann an diesem Tag gesegnet werden müssen, um den Träger vor Leid zu bewahren.

In der Karwoche (vom sogenannten Palmsonntag (dimanche de Rameaux = der Sonntag vor Ostern), Gründonnerstag bis zum Ostermontag ) finden auf Korsika überall Feste und Prozessionen statt.

Hier eine Auswahl der eindrucksvollsten und spektakulärsten Feierlichkeiten zu diesem Anlass:

Der Palmsonntag

Der Palmsonntag ist der Sonntag vor Ostern, an dem die Gläubigen den Einzug von Jesus nach Jerusalem feiern.

In der Woche davor werden von Kindern und Gläubigen aus Palmenblättern, Kreuze, Stelen und andere heilige Objekte sowie ein Kreuz aus Olivenzweigen gefertigt, und zum Trocknen zum Palmsonntag aufgehängt, die dann am Anfang der Messe und der Prozession gesegnet werden.

Gründonnerstag

In Calvi findet die Segnung des Canistrelli-Gebäcks statt.

Das traditionelle Hartgebäck wird in der Prozession vor der traditionellen Fußwaschung am Nachmittag in der Kirche St. Marie mitgenommen.

Nach der Messe werden die Büßer Prozessionen beider örtlich ansässigen Bruderschaften veranstaltet, an deren Ende an der Gebetskrische St. Antoine eine zweite Weihung der Canistrelli durchgeführt wird.

Schließlich werden sie verteilt und verzehrt. Oberhalb des Ortes Erbalunga, auf dem Cap Corse, tragen am Abend des Gründonnerstags in einer Prozession Männer und Frauen mit verhüllten Köpfen schwere Kreuze zum Kloster der Benediktinerinnen.

Der Karfreitag

Das christliche Ostern wird traditionell mit der Karfreitagsprozession eingeläutet, bei der das Leiden Christi nachgestellt wird.

An diesem Tag finden Bußprozessionen auf der ganzen Insel statt. Besonders erwähnenswert sind die Prozessionen in Bonifacio (fünf Bruderschaften ziehen durch die Stadt), in Corte, San-Martino-di-Lota und Bastia und natürlich die Feierlichkeiten in Sartene, wo die berühmteste Büßerprozession stattfindet.(die Prozession des Catenacciu)

Der Ostersonnabend

Auch am Karsamstag finden auf Korsika zahlreiche Bräuche statt, die sich je nach Gemeinde unterscheiden.

Zum Beispiel werden die Palmenzweige vom letzten Jahr in einem Osterfeuer verbrannt, das kurz vor Mitternacht entzündet wird und den Ostersonntag einleitet.

Die Ostermessen beginnt nun am Feuer und wird dann in der Kirche fortgesetzt und endet mit feierlichen Liturgien zur Passion Christi.(Hier der Link zu einem Video mit dem "Lamentu di u Ghjesu", gesungen von der korsischen Gruppe A Filetta, siehe unten.

Der Ostersonntag

Der Ostersonntag wird heutzutage nach der Messe am Vormittag vor allem kulinarisch gefeiert: Unter anderem mit Osterlamm, oder Osterzicklein und dem traditionellen kronenförmigen Osterbrot “Cacavelli”, oder «Campanile», in dessen süßen mit Anis verfeinerten Hefeteig ganze Eier eingebacken werden.(Für jedes Kind in der Familie wird ein Ei eingebacken).

Mit demselben Teig werden auch die Panette hergestellt, nur dass sie mit Zitronenschale und Orangenblüten Aroma verfeinert werden.

Ebenso gehören Miniscacce (Teigtaschen) auf die Tafel des Ostermenüs, die mit Brucciu gefüllt werden und viele andere Leckereien werden serviert.

Der Ostermontag:

Das Osterpicknick: Merendella

Am Ostermontag findet dann das traditionelle Picknick im Freien statt, auf korsisch «Merendella" genannt, auf dieses man dann auch die selben Speisen und Leckereien mit auf die Felder nimmt, da sich dort die Familien mit Freunden zum Picknick treffen.

Die schönsten Stellen auf der Insel sind dann mit Picknickenden übersäht, wie Flussufer, Wälder, Strand Hinterland, Felder und natürlich auch die duftende Macchia und die Kinder suchen nach Ostereiern.

In Piedicroce in der Castagniccia findet die alljährliche «Fiera di a Merendella» statt, sie ist eine kultureller, handwerklicher und gastronomischer Jahrmarkt, der während des Oster-Wochenendes veranstaltet wird.

Weil ein Sprichwort sagt, zur Merendella regnet es oft, findet sie unter einem Riesenzelt statt.

Man kann dort u.a. Juweliere, Kunsttischler, Konditoren, Hutmacher, Töpfer und viele andere artisanale Aussteller finden und natürlich örtliche Spezialitäten geniessen. Es lohnt sich auf jeden Fall einen Abstecher in die Castagniccia zu machen.Das christliche Ostern wird traditionell mit der Karfreitagsprozession eingeläutet, bei der das Leiden Christi nachgestellt wird. An diesem Tag finden Bußprozessionen auf der ganzen Insel statt. Besonders erwähnenswert sind die Prozessionen in Bonifacio (fünf Bruderschaften ziehen durch die Stadt), in Corte, San-Martino-di-Lota und Bastia und natürlich die Feierlichkeiten in Sartene, wo die berühmteste Büßerprozession stattfindet. (die Prozession des Catenacciu) Die Karfreitagsprozession ist ein religiöses Fest, das tief in der korsischen Kultur und Tradition verwurzelt ist. Es ist auf der ganzen Insel präsent, aber das beliebteste und spektakulärste findet in Sartène statt.

Der „Catenacciu“, er macht einen Kreuzweg, der den Aufstieg Christi zum Kalvarienberg symbolisiert, durch das Dorf. In der Tat trägt der Büßer, gekleidet in eine Morgenröte und eine rote Kapuze, ein Holzkreuz auf seinen Schultern. Es wiegt 37 Pfund und trägt auch eine 17k-Kette, die an seinem Knöchel befestigt ist. Außerdem wird er das Gewicht dieses schweren Kreuzes tragen, um die Last seines Lebens leichter zu machen.

Ein weiß gekleideter Büßer, der Simon von Cyrene darstellt, hilft ihm, das Kreuz zu tragen, um die Last zu erleichtern. Ihnen folgen 8 Büßer in Schwarz, die den Christus tragen, und werden von einer Bruderschaft beaufsichtigt.

Alle werden diesen Weg barfuß absolvieren.

Die Reise des Büßers

Zuerst kehrt der Büßer 2 Tage vorher in das Kloster von Saint Como und Damien zurück, um sich in einer „Zelle“ zu versammeln. Dieser ist eher zusammenfassend, nur die Bibel wird ihm als Gesellschaft dienen.

Tatsächlich sucht er nach innerem Frieden und muss sich wieder auf seine Sünden konzentrieren. Nur der Priester kennt seine Identität.

Die Prozession

Dann, am D-Day, wird er dieses Kloster verlassen, um sich der St. Marie zu erreichen und sein Schicksal zu erfüllen. Gegen 21 Uhr, Place Porta in Sartène, öffnen sich die Kirchentüren. Vor ihm stehen Tausende Menschen und machen sich auf den Weg zum Kreuz.

Dann beginnt er mit seiner Tortur:

Dazu nimmt er die steilen Gassen der Stadt Sartène. Auf seiner Reise muss der Bußfertige dreimal nach dem Bild Christi fallen. Symbolisch stellt dies seinen Aufstieg auf den Berg Golgatha dar, bevor er gekreuzigt wurde.

Einmal auf der Erde beginnen die Bruderschaft, der Priester und die Gläubigen eine Reihe von Gebeten. Mit dem traditionellen Gesang „Perdunu, miu diu“, das um Vergebung bittet. Das Geräusch der Kette, die auf dem Kopfsteinpflaster schleift, sowie die religiösen Lieder sorgen für Gänsehaut. Sie schwingen während der gesamten Prozession mit und bleiben einem immer in Erinnerung.

Auch die klimatischen Bedingungen können diese Tortur in manchen Jahren noch erschweren.

Nach einem sehr genauen Kurs kehrte er schließlich in die Kirche zurück. Er stellt das Kreuz vor den Altar, umgeben von allen Büßern, um darauf zu knien und zu beten. Treue Pilger können dann Christus umarmen und das Kreuz berühren.

Eine tief verwurzelte religiöse Tradition

Schließlich wird der Büßer nach der Prozession zurück ins Kloster gebracht und erst nachts entlassen, um seine Anonymität zu wahren. Neben den Sarteniern, die glühende Christen sind, kommen an diesem Tag Touristen und Korsen von anderswo, um dieser beeindruckenden Prozession beizuwohnen.

 

SARTENE Korsischste Stadt aller korsischen Städte

Schwere graue Wolken hängen über Sartène

Erste Regentropfen fallen

Melancholischer Reiz über der Stadt

kein fröhlicher mediterraner Ort ist Sartène

düstere enge Gassen  gesäumt von mehrstöckigen Häusern  aus dunklem Granit  Mysteriöse Stadt, wie die Karfreitagsprozession selbst am Hang des Monte Grosso im Rizzanese Tal

 

Die Prozession des Catenacciu

 

Schon vor Einbruch der Dunkelheit sind die besten Plätze im Zentrum besetzt. Die Balkons in den oberen Stockwerken drohen unter der Last der vielen Menschen abzustürzen, in den weit geöffneten Fenstern drängt sich Kopf an Kopf, und auf Brunnen und vorstehenden Dächern hängen Menschentrauben. Es hat inzwischen aufgehört zu regnen. Jetzt taucht der Vollmond ganz Sartène in gleißend silbernes Licht.

Um 21 Uhr 30 kündigen dumpfer Trommelwirbel und monotoner Klagegesang den Beginn der Prozession an.

Kinder und Fotografen eilen dem Zug voraus.

Wenn der Büßer erscheint

Wenn der Büßer auf der Bildfläche erscheint, geht ein Raunen durch die Menge.

Eine in blutiges Rot von Kopf bis Fuß gehüllte Gestalt durch die Straße sie wankt mit einem 50 Kilo schweren Holzkreuz auf dem Rücken  einer Eisenkette am nackten Fuß, 14 Kilo schwer weitere acht, ganz in Schwarz gewandete Büßer ihr folgen vor sich her eine Christusfigur tragend ein Schwarm kostbar gekleideter kirchlicher und weltlicher Würdenträger, Messdiener und Honoratioren der Stadt das Schlusslicht bilden U Catenacciu, der Rote Büßer schleppt sich weiter über das Pflaster. Der Büßer stöhnt und droht zu stürzen Der Weiße Büßer hinter ihm hebt das Kreuz leicht an Er symbolisiert Simon von Kyrene, der, wie die Bibel berichtet,  Jesus als Einziger auf seinem Weg nach Golgatha geholfen hat, „sein Kreuz zu tragen" Dreimal fällt der Catenacciu zu Boden erhebt sich wieder mit seiner Last.

Die Menge brandet weiter durch die Straßen und Gassen.

Endlich strömen sie hinein in die bis auf den letzten Platz gefüllte Kirche Santa-Maria Assunta . Hier ist der Rote Büßer von seiner Last befreit  Das Passionsfest endet mit einer feierlichen Messe.

Miterlebt und aufgezeichnet von Miluna Tuani

Karfreitag, 2019

Hier geht es zu einem Link zu einem kurzen Ausschnitt der Prozession mit seinem typischen Gesang "perdonu u miu diu" (verzeih mir oh Gott) der Pilgerer.

c 2011 / 2023

 

Miluna Tuani

 

Quelle Fotos Wikipedia.fr

Dieses Jahr findet die Prozession des Catenacciu am 29. März 2024 in Sartene statt

weitere Infos zum Programm folgen bald

WISSENSWERTES AUS KORSIKA: DIE KARWOCHE/OSTERN AUF KORSIKA             hier geht es zu den kompletten Ebooks

Wissenswertes aus Korsika

Religiöse Riten und Bräuche

Eine kurze Darstellung der Osterwoche auf Korsika.

Auf Korsika finden zahlreiche Prozessionen, Messen und Riten aus Urzeiten während der Karwoche statt, die am Palmensontag beginnen und am Ostermontag enden.

KORSIKA OSTER REZEPT IDEEN

SÜSSES VOM FEINSTEN UND DÜSTERE TRADITIONEN

Der Ostersonntag (Pasqua) auf Korsika

Nach der Oster-Messe wird die Passion Christi heutzutage vor allem kulinarisch gefeiert: Unter anderem mit Osterlamm oder Osterzicklein aus dem Ofen und dem traditionellen, kronenförmigen Osterbrot “Cacavelle” oder „Campanile“, in dessen süßen, mit Anis verfeinerten Hefeteig ganze Eier eingebacken werden. Nach alter Tradition wird für jedes Kind in der Familie ein Ei eingebacken.

Mit dem gleichen Teig werden auch die „Panette“ hergestellt, nur dass sie mit Zitronenschalen und Orangenblütenaroma verfeinert werden.

Ebenso gehören „Miniscacce“ die mit Brucciu gefüllt werden auf die Oster-Tafel.

Cacavelle oder Campanile

Zutaten für 12 kleine Cacavelle oder 1 Campanile

500 g Mehl,

4 verquirlte Eier

150 g Zucker

375 g Butter

1 Tütchen Trockenhefe

20 cl Wasser oder Milch

1 Prise Salz

1 TL Anispuder

5 cl Aqua Vita (korsischer Obstschnaps)

oder 1 TL Orangenblütenaroma

Für die Garnitur 

3 Eier (Campanile)

Für die Glasur

1 Eigelb

1 EL Zucker

1 TL Milch

Für die Cacavelle

12 Eier

3 Eigelb

3 EL Zucker

3 TL Milch

Zubereitung

Die Trockenhefe mit ein wenig lauwarmen Wasser vermischen und beiseite stellen.

Die Butter schaumig schlagen.

Das Mehl in eine Rührschüssel geben und eine Vertiefung in der Mitte eindrücken.

Die verquirlten Eier, den Zucker, die weiche Butter, den Obstschnaps bzw. das Orangenblütenaroma, die Anis und die Prise Salz untermischen.

Alles gut durchkneten und das Wasser langsam einrühren.

Dann die Trockenhefe dazugeben, etwa 10 bis 20 Minuten weiter durchkneten, bis ein elastischer, homogener Teig entsteht (er darf nicht mehr an den Händen kleben!).

Mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort ca. 1 Stunde aufgehen lassen, dann nochmals durchkneten und 1 weitere Stunde ruhen lassen.

Einen kleinen Teil vom Teig abnehmen und ihn zu einer langen Wurst ausrollen (sie dient der Befestigung der eingearbeiteten Eier!)

Aus dem Rest des Teiges eine ovale oder runde Krone formen, sie auf Backpapier auf ein Backblech legen und nochmals 30 Minuten ruhen lassen.

Nun die Eier in jede Teigseite eindrücken und mit der vorher hergestellten Teigrolle kreuzweise befestigen.

Eigelb, Zucker und Milch verrühren und den Campanile damit bestreichen.

Den Ofen auf 210°C 20 Minuten vorheizen und den Hefeteig 25 Minuten backen, dann mit Aluminium abdecken und weitere 15 Minuten backen.

Abkühlen lassen und zum Osterfrühstück oder zum Nachmittagstee servieren, oder für das Picknick am Ostermontag aufheben.

Cacavelle

Um die Cacavelle herzustellen, wird der Teig wie oben erwähnt hergestellt, danach aber in 12 gleich große Kugeln zerteilt und plattgedrückt. In der Mitte wird jeweils 1 Ei eingebacken

© Miluna Tuani

AUSSCHNITTE AUS DER KARFREITAGSPROZESSION IN SARTENE DER ROTE BÜSSER DER CATENACCIU